Umwelttips für Kanufahrer

 

Wir Kanusportler sollten alles daran setzen, dass von unserem Sport keine zusätzliche Belastung für die Natur ausgeht.  Deshalb:

  • Vermeide alles, was Tiere stören oder auch nur beunruhigen könnte. Alle Feuchtgebiete sind von besonderer Bedeutung für das ökologische Gleichgewicht der Natur. Flachwasserbereiche, Uferzonen sowie angrenzendes Umland sind Brut- und Aufzuchtgebiete für viele Tiere und insbesondere für Wasservögel, deren Brutzeit sich von April bis Juli erstreckt. Halte möglichst großen Abstand von Nestern und Nachwuchs führenden Wasservögeln. Seid Ihr mit mehreren Booten unterwegs und müsst ein Nest oder eine Vogelfamilie passieren, fahrt weiträumig und zügig vorbei. Haltet die Boote eng zusammen, um die Störung möglichst kurz zu halten.
  • Informiere Dich vor Beginn der Fahrt, ob der Weg durch ein Schutzgebiet führt. In vielen Bereichen unseres Landes sind Schutzgebiete ausgewiesen. Hier gelten besondere Bestimmungen zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt. In manchen Schutzgebieten ist das Befahren der Gewässer verboten. Die Beschilderung der Schutzgebiete ist vom Wasser aus nicht immer zu sehen. Schuldhafte Verstöße gegen Fahr- und Betretungsverbote hat der Gesetzgeber mit empfindlichen Bußgeldern belegt.
  • Melde Umweltverschmutzungen. Achte besonders auf stinkende Schmutzwassereinleitungen, Ölfilme und wilde Müllkippen an und in der Nähe von Gewässern. Rechtzeitige Anzeige kann ein Gewässer vor schweren Schäden retten. Zuständig sind die örtlichen Polizei- und Umweltbehörden.
  • Informiere Dich vor der Fahrt über das Gewässer, das Du befahren willst. Dies sollte eine Selbstverständlichkeit sein, nicht nur aus Umweltschutzgründen sondern auch aus Sicherheitsgründen. Viele notwendigen Informationen erhältst Du aus den Wanderführern des DKV oder den Gewässerkarten.
  • Vermeide eine Übernutzung. Wenn Du bereits am Start erkennst, dass das Gewässer hoffnungslos übernutzt ist, dann solltest Du auf die Befahrung des Gewässers verzichten. Eigenes Fehlverhalten kann nicht damit entschuldigt werden, dass andere die Natur noch stärker belasten.
  • Kleine Gewässer verlangen eine besonders gute Fahrtechnik. Kleinflüsse sollten nur in kleinen Gruppen mit kleinen Booten befahren werden. Als Faustregel gilt: Alle Boote müssen ohne Grundberührung und Uferkontakt auf der Stelle wenden können.
  • Überprüfe vor Ort am Gewässer, ob der Wasserstand für Ihre Paddeltour wirklich ausreicht. Bei zu geringem Wasserstand können Tiere und Pflanzen im Flussbett unbemerkt geschädigt werden. Insbesondere kann der Fischlaich dann ersticken. Nach regenarmen Zeiten sind viele Gewässer nicht mehr befahrbar.
  • Denke schon bei der Anfahrt an die Umwelt. Bildet Fahrgemeinschaften. Stelle den PKW auf öffentlichen Parkplätzen und nicht auf Privat- oder Forstwegen oder sogar Gaststättenparkplätzen ab. Ist letzteres unumgänglich, dann frage um Erlaubnis
  • Vermeide Uferbeschädigungen beim Start. Starte Deine Paddeltour nur von Ufern, an denen keine Schäden verursacht werden können. Starte nicht, indem Du mit Deinem Boot die Uferböschung hinunterrutschst. Dies zerstört nur das Ufer.
  • Alle Flachwasser- und Schilfzonen bitte weiträumig umfahren. Sie stehen unter besonderem Schutz. Es sind wertvolle Laich- und Brutgebiete für Fische und Vögel und Standorte seltener Wasserpflanzen.
  • Genieße die Stille und Einsamkeit. Störe nicht andere Leute, die wie Du die Ruhe suchen. Vermeide Lärm und lautes Rufen.
  • Rasten und Lagern zur kurzen Erholung ist nur an Plätzen möglich, an denen das Ufer nicht beschädigt werden kann.
  • Das wilde Zelten ist in Deutschland fast überall verboten. Besonders gekennzeichnete Rast- und Lagerplätze für Wasserwanderer sind davon ausgenommen. In den Flussführern sind die besten Übernachtungsmöglichkeiten beschrieben.
  • Nimm Deinen Müll wieder mit und lasse ihn keinesfalls an Rast- oder Lagerplätzen liegen.
  • Nimm beim Umtragen besondere Rücksicht auf Uferbefestigungen und  Zäune. Umtragen an Stauanlagen ist nicht immer gestattet. Mancherorts wird es nur stillschweigend geduldet. 
    (nach: DKV-Faltblatt "Naturbewusst paddeln")

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